Donnerstag, 12. November 2015

Tipps für die Hundebegegnung - Oder warum wir uns nicht auch noch gegenseitig das Leben schwer machen sollten

Nach längerer Überlegung habe ich mich nun entschieden einen kleinen Artikel zum Thema Hundebegegnungen zu verfassen. Neben einiger Tipps wird auch meine persönliche Meinung zu dieser Thematik ihren Platz finden. Ich hoffe, dass ich bei einigen ein offenes Ohr finde und der ein oder andere vielleicht noch etwas dazu lernt.

Täglich habe ich als Hundetrainerin mit Mensch und Hund zutun. Täglich begegnen wir uns. Immer gibt es  Gespräche darüber, dass Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergänger uns Hundehaltern das Leben schwer machen. Wir wünschen uns von Ihnen mehr Rücksicht und Verständnis. Aktuell ist natürlich auch die Debatte über Giftköder. Meine Antwort zu diesen Thematiken: "Nehmt den Leuten den Wind aus den Segeln! Trainiert eure Hunde so gut, dass sie keinen Grund haben euch anzugehen. Trainiert mit ihnen, Nichts vom Boden aufzunehmen und habt sie immer im Blick, damit ihr im Zweifel seht, wenn der Hund doch mal etwas frisst."

Dennoch kann ich natürlich als Hundehalterin selbst den Frust und die Angst verstehen. Dies führt mich auch schon zu dem, was ich bei bestem Willen nicht verstehen kann: Das oftmals rücksichtslose Verhalten der Hundehalter untereinander. Leider höre ich auch hier immer wieder, dass Menschen, die mit ihren Welpen, pöbeligen Junghunden, kranken oder ängstlichen oder auch aggressiven Hunden trainieren, die ihre Hunde bei sich halten, auf wenig Verständnis stoßen, wenn andere Hundehalter entgegen kommen. Leider ist auch oftmals gar kein Hundehalter in Sicht, da der fremde Hund sich so weit entfernt hat, dass der Mensch erst Sekunden später (zu spät) auftaucht. Die Entschuldigung, falls der Halter sich überhaupt entschuldigt, ist häufig die gleiche: "Meiner ist ganz lieb." Das hilft nur leider Menschen, die eventuell einen nicht verträglichen Hund an der Leine haben wenig. Darüber hinaus wird die Schuld ja dann auch nicht zu selten dem Menschen gegeben, der seinen Hund bei sich hält oder angeleint hat. Da frage ich mich nur: "Muss ein Hund sich von jedem anderen Hund belästigen lassen, nur weil der Besitzer des fremden Hundes darauf nicht achtet? Darf ein Hund, der gut im Gehorsam steht und von sich aus niemals einen Hund belästigen würde, sich im Zweifel nicht gegen einen Hund wehren, der defintiv die individuelle Distanz unterschritten hat? Und natürlich auch: Sollten wir als Hundehalter nicht zusammen halten und Rücksicht nehmen? Sollte nicht jeder Verständnis haben, auch wenn er selbst einen Hund hat, der vielleicht wirklich immer "nur spielen" will?"
Im Internet findet man zahlreiche Hinweise, wie Hundebegegnungen Ablaufen sollen. Es kann sicherlich jedem mal passieren, dass der eigene Hund nicht gehört hat oder man hat einfach zu spät reagiert, aber in solchen Fällen hilft es ungemein, wenn man ein freundliches Wort für den anderen Hundehalter hat und nicht seinen eigenen Fehler mit Vorwürfen überdeckt.

Hier nochmal zusammengefasst die wichtigsten Regel, bitte haltet euch daran, egal ob Hundebegegnungen an der Leine oder im Freilauf:

  • Kein Kontakt an der Leine
  • Kontaktwunsch mit den anderen Haltern klären (egal ob frei oder an der Leine!)
  • Ist kein Kontakt erwünscht, zügig und selbstbewusst an dem anderen Tier vorbeigehen
  • Hund nicht bei angespannter Leine losmachen
  • Nicht zu dicht und regungslos bei der Hundebegegnung bleiben, aus der Distanz auf aggressives, mobbendes oder dominierendes Verhalten achten und frühzeitig abrufen
  • Tiere auch bei harmloser Rangelei zwischendurch „erden“ und abrufen
  • Ist der Hund nicht abrufbar, sich zügig, aber auffällig entfernen, dies vorher mit dem anderen Hundehalter absprechen
  • Sicherheit der Menschen geht immer vor und Schuldzuweisungen helfen keinem

verfasst von Sabrina Dargel (www.fellnase24.de )

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen